Entfernung von Weichgewebs-Tumoren – Synonyme & Prinzip
Synonyme: Exstirpation von Weichgewebs-Tumoren
Prinzip: Entfernung eines Tumors unter der Hautoberfläche im Weichgewebe (z. B. Lipom) und anschließend möglichst optimales Verschließen der Wunde bzw. Auffüllen des Defektes, mit oder ohne Lappenplastik
wird oft kombiniert mit…
- späterem Eigenfett-Transfer=Lipofilling
Wirkgrad
Ziel ist im Normalfall ein möglichst komplettes Entfernen des Weichgewebs-Tumors und eine histologische Untersuchung des Materials, um mögliche weitere Therapie- und Behandlung-Schritte einzuleiten
OP-Dauer
sehr unterschiedlich je nach Tumorart, Größe, Lage, etc. ein paar Minuten bis zu einigen Stunden
Wiederholung der Behandlung
Sollte ein Rezidiv (=Wiederauftreten) des Weichgewebs-Tumors auftreten kann ein neuerliches Entfernen notwendig werden
Wenn noch nicht der gesamte Tumor mit einer OP entfernt wurde kann ebenfalls eine Folge-OP notwendig bzw. sinnvoll sein
Anwendung in welcher Körperregion
gesamter Körper möglich
Alternativen
je nach Tumor unterschiedlich –
Bei Lipomen kann manchmal ein Absaugen möglich sein – allerdings ist natürlich dann keine eindeutige Histologie möglich. Oft sind Lipome auch abgekapselt und eignen sich daher nicht zum Absaugen
Entscheidungshilfen
Im Wesentlichen handelt es sich um diese grundsätzlichen Entscheidungen, die eine Entfernung eines Weichgewebstumors betreffen:
Abwarten oder schnell entfernen?
Das hängt natürlich immer von der Tumorart, der Region, möglichen Schmerzen oder Gefahren für umgebendes Gewebe, Schnelligkeit des Wachstums uvm. ab – dazu ist immer eine genaue Analyse sinnvoll – sehr oft mit Bildgebung wie MRT oder Ultraschall.
Im Zweifelsfall ist eher zu einer frühzeitigen Entfernung zu raten. Die OP wird meist nicht einfacher, wenn der Tumor an Größe zunimmt.
Vorbereitung
Eine gute Planung und Vorbereitung ist bei der Entfernung von Weichgewebs-Tumoren sinnvoll. Trotzdem kann es in manchen Fällen während der OP zu notwendigen Planänderungen kommen.
Schnitt=Narbe
Ein Schnitt ist bei der Entfernung von Weichgewebstumoren fast immer notwendig. Eine gewisse Schnittlänge auch – zwecks Übersicht und Zugänglichkeit. Wichtig ist immer die möglichst optimale Schnittrichtung und Position des Schnittes. Ein längerer Schnitt in versteckterer Position in der richtigen Verlaufsrichtung kann z. B. unauffälliger sein als ein maximal kurzer Schnitt mit sehr viel Zug auf die Wunde und spätere Narbe, schlechter Position und in einem Gebiet, das sehr auffällig ist.
Welche Narkoseart?
Kleinere Weichgewebstumoren können gut in lokaler Betäubung entfernt werden.
Für größe ist meist eine schonende Allgemeinnarkose besser geeignet.
Die möglichst optimale Narkoseform wird immer Teil der Besprechungen vor der Operation sein.
Nachbehandlung
Hängt sehr vom histologischen Befund ab. Je nach Tumorart, Tumorgrösse, etc. sind Nachkontrollen in bestimmten Abständen sinnvoll. Auch die optimale Nachbetreuung der Narbe macht natürlich Sinn.
Was sollte man vor der Entfernung eines Weichgewebs-Tumors schon gehört/gelesen haben?
In vielen Fällen macht es Sinn (wenn bekannt) nicht zu lange mit der Entfernung des Weichgewebs-Tumors zu warten – Die OP wird normalerweise aufwendiger und komlizierter. Auch Schmerzen und mehr können mit Größenzunahme verbunden sein.
Vorurteile
Wird schon wieder weggehen.
Fakten
In den meisten Fällen verschwinden tatsächliche Weichgewebstumoren nicht einfach – daher ist auch eine rechtzeitige Entfernung zu empfehlen, bevor der Tumor größer wird und Probleme macht.
mögliche Nebenwirkungen/Komplikationen
- Nachblutung
- Infektion, Wundheilungsstörung, Nekrose
- Narbe
- Defekt von Weichgewebe an der Stelle der Entfernung des Weichgewebstumors
- Nervenschwäche, theoretisch aber auch bleibende Nervenlähmung
- taubes Gefühl
- Nachschneiden, Folge-OP
- Rezidiv des Tumors
Details zu möglichen Komplikationen finden Sie in den Aufklärungsunterlagen
In Summe sind eine gute Vorbereitung (Information, Aufklärung, Voruntersuchungen, Analyse, Bildgebung etc.) und Erfahrung des Chirurgen wichtige Faktoren für die erfolgreiche Entfernung eines Weichgewebstumors
Vermeiden sollte man…
langes Zuwarten – vor allem bei Größenzunahme des Tumors
Narkose
Mögliche Narkoseformen
- Lokale Betäubung bei kleineren Tumoren
- ev. Dämmerschlaf
- bei größeren Tumoren meist schonende Allgemein-Narkose
der OP
Fristen sind in Österreich einzuhalten (OP-Aufklärung und Narkose-Aufklärung) – Daraus ergibt sich von der Entscheidung zur OP bis zur OP eine Wartezeit von ca. 2 Wochen. Für das Tumorwachstum spielt das aber im Normalfall keine Rolle
Keine blutverdünnenden Medikamente bis 10 Tage vor der OP
oft ist eine genaue Bildgebung für die Planung sinnvoll
der OP
Schonung für 3 Wochen im Sinne von:
- nicht mehr als 5-6kg Heben
- nichts ruckartiges
- die Wunde nicht reizen (Hitze, Sonne, Schmutz, Schwitzen, etc.)
Narbenpflege und -massage ab der Nahtentfernung bzw. Entfernung der Steristrips
unsere bevorzugte Technik/Empfehlung
- gute Planung
- individueller Therapieplan
Kosten
Kosten sind je nach Tumorart, Aufwand, Narkose, Versicherung etc. sehr unterschiedlich.
Der endgültige Gesamtpreis wird beim 2. Gespräch (=Einwilligung) je nach Kombinationen, gewünschter Klinik und Zimmerkategorie festgelegt
sinnvolles Budget
Ein endgültige Kostenvoranschlag ist nur nach einer genauen Untersuchung vor Ort mit Abklärung der individuellen Wünsche möglich und sinnvoll.
Ausfallzeit
Im Allgemeinen sollten 2-3 Wochen Schonung einkalkuliert werden – das bedeutet konkret:
- nicht mehr als 5-6 kg Heben
- keine ruckartigen Bewegungen
- kein Reiz der Wunde
Wichtig zu wissen…
- besser eine frühe Begutachtung und damit keinen Streß beim Planen und Einplanen der OP